Schwanzwedeln kann auch ein Ausdruck von Freude sein, allerdings ist es mitnichten ein genereller Ausdruck von Freude. Denn ganz generell betrachtet ist Schwanzwedeln ein Ausdruck von Erregung. Diese kann wiederum aus allen möglichen Motivationen kommen: jagdliche Erregung – beim Dackel, der im Mäuseloch buddelt und wild mit der Rute wedelt; aggressive Erregung – wenn Hunde einander drohen und ihre Ruten breit schwingend in Verlängerung des Rückens wedeln; sexuelle Erregung – wenn beispielsweise ein Rüde auf eine attraktive Hündin trifft und von der Rutenspitze viele kleine vibrierende Bewegungen ausgehen, oder auch unsichere Erregung – wenn die Rute ziellos in alle möglichen Richtungen schwingt.
Gut ist aber, dass sich die Stimmung des Hundes durchaus über die Haltung und Bewegungen der Rute erkennen lässt. So ist ein freundliches, beschwichtigendes Wedeln, welches häufig zur Begrüßung gezeigt wird, eher tief angesetzt. Je höher die Rute getragen wird, desto mehr möchte der Hund imponieren und folglich auch Duft aus seinem Analbe- reich verteilen, das Wedeln ist dieser Absicht dienlich. So ziehen Hunde wiederum bei Angst oder Unsicherheit die Rute ja oft auch bis zum Bauch ein, um diese Duftverteilung eben möglichst zu vermeiden und nicht auf sich aufmerksam zu machen.
Manche Rassen haben anatomisch geformte Ruten, die sich wie automatisch über den Rücken biegen. Dennoch können sie ihre Rute auch anders tragen, beim Schlafen hängt sie auch entspannt herunter. Man kann also sagen, dass diese Hunde eine gewisse „Grundbeeindruckung“ ausstrahlen möchten.
Allgemein gilt: Je schneller das Wedeln, desto größer ist der Erregungszustand – gleich welche Motivation dahintersteckt.
von Conny Sporrer